14.07.2025

Website maintenance

Website-Backup nach der 3-2-1-Regel

Die eigene Website ist für Unternehmen, Selbstständige und Vereine der virtuelle “Avatar”. In einer zunehmend digitalen Welt ist die Erreichbarkeit der eigenen Website von enormer Bedeutung für Erfolg oder Misserfolg von Unternehmen.

Doch was passiert, wenn plötzlich alles von einer Sekunde auf die andere ausfällt, sei es durch einen Hackerangriff, ein fehlerhaftes Update oder einen Serverausfall?

Dann brauchen Sie ein Backup, um die Ausfallzeit so kurz wie möglich zu halten. Backups sind also die “Lebensversicherungen” Ihrer Website. 

Ihr Backup sollte aber so erstellt worden sein, dass Sie sicher sein können, dass es nach dem “Restore”, also dem Zurückspielen, keine bösen Überraschungen gibt. Ein Fehlerhaftes Backup ist schlimmer als gar kein Backup, da es eine Sicherheit widerspiegelt, die nicht vorhanden ist.

Wenn Sie sicher sein wollen, dass Ihre Website nach einem Ausfall wieder zurückgespielt werden kann, hilft das bewährte Konzept der “3-2-1”-Regel.

In diesem Artikel erfahren Sie, wie die 3-2-1-Regel echte Datensicherheit schafft und warum auch kleine Websites dringend auf zuverlässige Backups angewiesen sind.

Was ist die 3-2-1-Regel beim Website-Backup?

Die 3-2-1-Regel ist ein erfahrenes Konzept einer Datensicherungsstrategie und gilt als Standard im Backup-Management. Sie wurde entwickelt, um die so genannte “Resilienz” von Daten gegen verschiedene Ausfallursachen zu maximieren. Der Name 3-2-1 wird 

3 Kopien Ihrer Website-Daten

Halten Sie immer mindestens drei Kopien Ihrer Daten bereit. Dies umfasst das “Original”, also die live auf Ihrem Server befindlichen Daten Ihrer Website, und zusätzlich zwei vollständige Backup-Kopien. Das Ziel ist es, Redundanz zu schaffen, sodass der Ausfall einer Kopie nicht zum vollständigen Datenverlust führt.

2 verschiedene Speichermedien

Die beiden Backup-Kopien sollten auf mindestens zwei unterschiedlichen Medientypen gespeichert werden. Dies schützt vor medien-spezifischen Ausfällen. Beispiele hierfür sind eine externe Festplatte (lokal), ein Network Attached Storage (NAS) im Heim- oder Büronetzwerk, ein USB-Stick oder aber auch Cloud-Speicher. Durch die Diversifizierung der Speichermedien wird das Risiko minimiert, dass ein Fehler in einem Medientyp (z.B. Defekt einer bestimmten Art von Festplatte) alle Backups unbrauchbar macht.

1 Kopie an einem externen Ort

Mindestens eine der Backup-Kopien sollte an einem anderen physischen Standort gelagert werden. 

Dies ist der entscheidende Schutz vor lokalen Katastrophen wie Feuer, Wasserschäden, Diebstahl oder einem Stromausfall im Rechenzentrum. Ein Cloud-Speicher ist hierfür eine ideale Lösung, da die Daten geografisch verteilt und hochverfügbar abgelegt werden. 

Alternativ könnte eine externe Festplatte an einem sicheren Ort außerhalb des eigenen Büros oder Hauses aufbewahrt werden.

Diese Strategie minimiert das Risiko eines vollständigen Datenverlusts erheblich und schützt vor den meisten Katastrophenszenarien, von Hardwaredefekten bis hin zu Naturkatastrophen.

Warum sind Backups für Websites so wichtig?

Websites sind heute komplexe Systeme und bestehen aus einer Vielzahl von Komponenten: Datenbanken (oft MySQL/MariaDB), Mediendateien (Bilder, Videos, PDFs), Konfigurationsdateien (z.B. für Webserver oder CMS), und oft auch individuellen Programmierungen (Plugins, Themes). 

Ein Datenverlust in einem dieser Bereiche kann die gesamte Funktionalität der Website beeinträchtigen oder zum kompletten Ausfall führen. Ein Ausfall oder Datenverlust kann durch folgende Situationen entstehen:

  • Hackerangriffe & Malware: Angreifer können Daten löschen, verschlüsseln (Ransomware) oder manipulieren. Malware kann sich unbemerkt auf dem Server einnisten und die Website schädigen.
  • Fehlerhafte Updates oder Plugins: Ein missglücktes Update des Content Management Systems (CMS), eines Themes oder eines Plugins kann die Website unzugänglich machen oder zu Fehlfunktionen führen.
  • Hardwaredefekte: Ausfälle von Serverfestplatten, Speichermodulen oder anderen Komponenten können zu Datenverlust führen.
  • Menschliche Fehler: Versehentliches Löschen von Dateien, falsche Konfigurationen oder fehlerhafte Datenbankoperationen sind häufige Ursachen für Datenprobleme. Dies passiert leider öfter als man denkt.
  • Naturkatastrophen (z. B. Feuer, Überschwemmung): Physische Schäden am Rechenzentrum oder Serverstandort können zum Totalverlust der Daten führen.

Ohne aktuelles Backup ist die Wiederherstellung der Website oft extrem zeitaufwändig, mit hohen Kosten verbunden oder im schlimmsten Fall gar nicht mehr möglich.

Warum auch kleine Websites besonders gefährdet sind

Gerade kleine Websites, seien es private Blogs, Vereinsseiten oder die Präsenzen von Kleinunternehmen und Selbstständigen, werden oft unterschätzt, was das Thema Backup angeht. Doch die Folgen eines Datenverlustes können auch hier gravierend sein:

  • Vertrauensverlust: Kunden und Besucher erwarten, dass eine Website jederzeit erreichbar und sicher ist. Ein längerer Ausfall kann das Vertrauen in das Unternehmen oder die Person hinter der Website nachhaltig schädigen. Dies kann zu Umsatzeinbußen oder dem Verlust von Lesern führen.
  • SEO-Verluste: Suchmaschinen wie Google bewerten Ausfälle, unerreichbare Seiten oder Datenverluste negativ. Dies kann zu einem drastischen Absturz in den Suchmaschinenrankings führen, was langfristig die Sichtbarkeit und den Traffic beeinträchtigt. Die Wiederherstellung verlorener Rankings ist oft ein langwieriger Prozess.
  • Rechtliche Risiken: Wenn Ihre Website personenbezogene Daten (z.B. über Kontaktformulare, Newsletter-Anmeldungen, Kundenkonten) verarbeitet, kann ein Datenverlust im Kontext der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) oder anderer Datenschutzgesetze schwerwiegende rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen.
  • Fehlende Ressourcen: Kleine Betreiber verfügen oft nicht über eine eigene IT-Abteilung oder tiefgreifendes technisches Wissen. Die Wiederherstellung einer Website aus dem Nichts, ohne ein funktionierendes Backup, ist für sie meist eine unüberwindbare Hürde.
  • Unwiederbringliche Inhalte: Eigene Blogartikel, mühsam erstellte Produktbeschreibungen, wertvolle Bildergalerien oder gesammelte Nutzerkommentare können unwiederbringlich verloren gehen, wenn kein Backup existiert. Dies stellt nicht nur einen finanziellen, sondern oft auch einen immateriellen Wert dar.

So setzen Sie die 3-2-1-Regel für Ihre Website um

Die Umsetzung der 3-2-1-Regel für eine Website ist mit den heutigen Tools einfacher denn je:

KopieSpeicherortMediumAnmerkungen
OriginalWebserverFestplatte/SSDDies ist die aktuelle, live geschaltete Version Ihrer Website. Stellen Sie sicher, dass Ihr Hosting-Anbieter regelmäßige Backups auf Serverseite durchführt (obwohl diese selten die 3-2-1-Regel erfüllen und oft nicht ausreichend sind, um sie als eine Ihrer “3 Kopien” zu zählen, da sie meist nicht ausreichend von Ihren eigenen Kopien getrennt sind).
Backup 1Büro/HeimnetzwerkExterne Festplatte/NASErstellen Sie eine Kopie Ihrer Website-Daten (Dateien und Datenbank) und speichern Sie diese lokal auf einer externen Festplatte oder einem Network Attached Storage (NAS). Dies ermöglicht eine schnelle Wiederherstellung bei kleineren Problemen. Achten Sie darauf, diese Medien sicher zu verwahren und regelmäßig zu überprüfen.
Backup 2Externer StandortCloud-SpeicherEine zweite Backup-Kopie sollte in einem Cloud-Speicherdienst (z.B. Google Drive, Dropbox, Amazon S3, OneDrive) abgelegt werden. Dies schützt vor lokalen Katastrophen und bietet hohe Verfügbarkeit. Viele Backup-Plugins für CMS wie WordPress bieten direkte Integrationen für Cloud-Dienste an. Stellen Sie sicher, dass der gewählte Dienst Ihren Datenschutzanforderungen entspricht.

Praktische Tipps für die Umsetzung:

  • Automatisieren Sie Backups: Nutzen Sie Backup-Plugins für Ihr Content Management System (z.B. UpdraftPlus oder All-in-One WP Migration für WordPress) oder Skripte, die regelmäßige, idealerweise tägliche, Backups erstellen. Die Automatisierung stellt sicher, dass Backups konsistent und ohne menschliches Eingreifen erfolgen.
  • Testen Sie regelmäßig die Wiederherstellung Ihrer Backups: Ein Backup ist nur so gut wie seine Wiederherstellbarkeit. Führen Sie in regelmäßigen Abständen (z.B. monatlich oder quartalsweise) Test-Wiederherstellungen auf einer Staging-Umgebung oder einem lokalen Server durch. So stellen Sie sicher, dass Ihre Backups intakt und vollständig sind und Sie im Ernstfall wissen, wie der Wiederherstellungsprozess funktioniert.
  • Verschlüsseln Sie externe Backups und schützen Sie sie vor unbefugtem Zugriff: Besonders Backups, die in der Cloud gespeichert oder auf transportablen Medien liegen, sollten mit starken Passwörtern und Verschlüsselung geschützt werden. Dies verhindert, dass Unbefugte auf sensible Daten zugreifen können, falls das Speichermedium in falsche Hände gerät.
  • Versionierung: Speichern Sie nicht nur die neueste Backup-Kopie, sondern auch ältere Versionen. Dies ermöglicht es Ihnen, auf frühere Zustände der Website zurückzugreifen, falls ein Problem erst später bemerkt wird oder Sie eine ältere Version wiederherstellen müssen.
  • Integritätsprüfung: Einige Backup-Lösungen bieten die Möglichkeit, die Integrität der Backups zu prüfen. Nutzen Sie diese Funktionen, um sicherzustellen, dass die Daten nicht beschädigt sind.

Conclusion

Die 3-2-1-Regel ist eine einfache, aber äußerst effektive Strategie, die maximalen Schutz vor Datenverlust bietet – und das auch für die oft unterschätzten kleinen Websites. Wer auf regelmäßige, diversifizierte und externe Backups setzt, kann im Ernstfall schnell reagieren und seine Website zuverlässig wiederherstellen, wodurch potenzielle Verluste von Reputation, SEO-Rankings und Einnahmen minimiert werden. Vernachlässigen Sie das Thema nicht: Ein funktionierendes Backup ist der beste Schutz für Ihre digitale Präsenz und ein entscheidender Faktor für die Kontinuität Ihres Online-Auftritts.

Und wenn Sie sich damit überhaupt nicht beschäftigen wollen, aber dennoch sicher sein wollen, dass Ihre Backups funktionieren, dann schauen Sie sich doch unsere Wartungsverträge an. 

Alle Backups der Websites unserer Kunden sind dreifach gesichert mit sogar drei verschiedenen Speichermedien (Webserver, Externer Server, NAS-Cloud) und an drei verschiedenen Standorten DSGVO konforme Cloud-Speicher … und getestet: Wir prüfen regelmäßig die korrekte Funktion von Website-Backups auf unseren Testservern.

Illustration of a green flower with sunglasses on, standing in a blue dotted vase