Vorsicht Falle

Achtung! Abzockversuch am Telefon durch Drohung: „Wir löschen Ihre Suche bei Google“

28.09.2021

Bild eines schönen aufgeräumten Gartens

Aus aktuellem Anlass eine Warnung vor einer erneuten Masche von Abzockern am Telefon.

Bei Anruf Google Ranking Verlust:

Am Freitag meldete sich am Telefon bei unserer Kundin, der Betreiberin des Gasthof Alt Sieseby ein Anrufer einer dubiosen Firma, die in Drückermanier drohten, dass ihre Website aus dem Suchindex von Google gelöscht werden würde, wenn sie nicht sofort reagiere und einen (natürlich kostenpflichtigen) Rettungsvertrag einginge.

Es war morgens, es herrschte bereits reger Betrieb und die Besitzerin wusste erst einmal von gar nichts (woher auch), außerdem musste sie die Küche vorbereiten und den Hotelbetrieb eröffnen, das heißt, in diesem Augenblick kam der Anruf zeitlich ungünstig.

Sie verwies den Anrufer dann darauf, dass die Website ja von uns gepflegt werde und der Anrufer sich daher doch telefonisch an uns wenden solle.

Druck wird erhöht:

Dieser erhöhte daraufhin den Druck und meinte, dass das jetzt nicht gehe, denn sie müsse sich sofort entscheiden. Außerdem wäre ja die Agentur, also wir, diejenigen gewesen, die ihre Website bei Google eingetragen hätten, das hätte schon seine Richtigkeit. Sie solle jetzt den kostenpflichtigen Vertrag abschließen, ansonsten würde die Website bei Google nicht mehr zu finden sein. Google selbst verlange bald eine monatliche Gebühr und über einen sofortigen Vertrag wäre es zurzeit noch günstig.

Die monatlichen Kosten betrügen jetzt nur noch 107,- EUR(!!), ein unglaubliches „Schnäppchen denn in drei Jahren würde Google mindestens 8333 EUR verlangen.“

Die Kundin war zu diesem Zeitpunkt bereits verunsichert aber hat geistesgegenwärtig mit dem Hörer in der einen Hand und dem Smartphone in der anderen ein paar WhatsApp an uns abgesetzt.

Eine erste Internet-Suche brachte dann auch relativ schnell Klarheit. Vor der Firma Seotecc, die auch unter CeoTec und SeoTecc und anderen Aliasen läuft wird bereits einschlägig im Internet besonders auf Anwaltsportalen gewarnt.

Wir konnten sie quasi „live“ warnen, worauf sie das Gespräch sofort beendete, nicht ohne vorher von dem Anrufer zusätzlich angefeindet zu werden. Hier der Auszug:

Live Warnung via Whatsapp

 

Welches Ziel verfolgen die Anrufer?

Durch Falschbehauptungen, Drohungen und Verunsicherung soll der Anrufer so lange wie möglich am Telefon gehalten und verwirrt werden. Verwirrung und Verunsicherung ist immer eine gute Voraussetzung für eine Abofalle. Gegen Ende des Gesprächs erfolgt dann ähnlich wie bei üblichen telefonischen Vertragsabschlüssen eine Bandaufzeichnung mit Fragen, bei der das Opfer möglichst oft „Ja“ sagen soll. Damit schließt der Kunde einen Abo-Vertrag ab und ist somit in die Falle getappt. Die Gegenleistung selbst ist dabei meistens einfach nur lächerlich, irgendein Eintrag in einem obskuren Portal, das keinerlei Nutzen bringt und richtig viel Geld kostet.

Daher an dieser Stelle noch mal Grundsätzliches zu Anbietern am Telefon und zur Google Suche:

  1. Jemand, der am Telefon droht und gar eine sofortige Entscheidung verlangt ist auf keinen Fall seriös, egal um was es geht! Wer Druck aufbaut, manipuliert, da können die Motive noch so edel sein. An dieser Stelle ist das Nein schon ein festes Prinzip.
  2. Wenn Sie die leisesten Zweifel haben, lassen Sie sich nicht in lange Gespräche und Fragetricks verwickeln: Legen Sie einfach auf. Versuchen Sie nicht, ein Spielchen zu spielen oder den Spieß umzudrehen. Sie werden meistens aufgezeichnet und je mehr Sie preisgeben, desto mehr kann es zu Ihrem Nachteil sein.
  3. Bei Google kann man sich nicht direkt im Suchindex eintragen. Man kann seine Website nur anmelden, damit sie von Google gescannt wird. Die Eintragung und die Positionierung wird automatisiert von Google vorgenommen.
  4. Google würde niemals Geld dafür verlangen, eine Website im Suchindex gegen Geld anzumelden. Damit würden sie ihr Multimilliarden Dollar Geschäft von heute auf morgen zerstören. Aus Googles Sicht also nicht die allerbeste Idee. Der Konzern lebt davon, die besten Suchergebnisse zu liefern, d.h. Informationen ich als Benutzer suche, möchte ich auch schnell finden, Bezahlschranken würden dieses Geschäftsmodell torpedieren.
  5. Aus dem gleichen Grund würde Google keine Einträge einfach löschen. Wenn Sie mit ihrer eigenen Website nicht mehr in der Suche erscheinen möchten, dann müssen Sie die Löschung aus dem Suchindex aktiv vornehmen und das ist gar nicht mal so einfach.
  6. Eintrag in Link-Verzeichnissen von Drittanbietern sind immer mit großer Vorsicht zu genießen. In den meisten Fällen ist es für Sie teuer und kann im schlimmsten Fall sogar komplett nach hinten losgehen, d.h. Sie könnten sogar im Index abrutschen.

Zum Schluss:

Dieser Fall war eindeutig Bauernfängerei. Die unseriöse Art und Weise wie die Anruferin unter Druck gesetzt wurde und das Anpöbeln als sie nicht auf die Forderungen einging, sprachen eine klare Sprache. Nicht immer ist es so eindeutig. Und natürlich gibt es Angebote im Netz, die zwar seriös, aber aufgrund der technischen Einzelheiten schwer zu durchschauen sind. Immer wenn Sie im Unklaren sind, melden Sie sich bei uns. Via Chat, Via Mail via Telefon. Wir helfen Ihnen gern.